24-Std-Lauf – Gefeiert wie Helden – Nachbetrachtung

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Ich hab jetzt noch Gänsehautbeschreibt noch Tage nach dem Lauf der beste Einzelläufer Thorsten Büchner die Siegerehrung vor ca. 1300 Zuschauern im Eventzelt.Wir wurden gefeiert wie Heldenpflichtet im Einzelläufer Mario Walter in seinem „Laufbericht“ auf der Internetseite der „CaBaNauten“ bei. Mit insgesamt 1043 Aktiven im Durchschnittsalter zwischen 18 und 42 Jahren und insgesamt gelaufenen 10.258 km brachen die „24 emotionalsten Stunden der Region“ erneut alle Rekorde.

Auch Geisenfelds Bürgermeister freute sich mit Läufern und Walkern über den gelungenen Höhepunkt im Veranstaltungsreigen in der Stadt und verließ nach Ende der Veranstaltung als einer der letzten mit seiner Frau das Eventzelt. Kam Christian Staudter (Bürgermeister) doch mit dem Goldenen Buch der Stadt ins Eventzelt auf dem Volksfestplatz, damit sich der Stargast des vom Verein „24-Stunden-Lauf e.V., Geisenfeld“ organisierten Laufevent mit einer Widmung darin verewigen konnte.

Christa Kinshofer, Sportlerin des Jahres und eine der international erfolgreichsten deutschen Skirennläuferinnen wurde von Publikum und Sportlern begeistert begrüßt. Die gebürtige Münchnerin war auf Einladung und Patin eines der beiden Spendenbegünstigten des diesjährigen Laufes, der bayerischen Selbsthilfegruppe „ge(h)n mit hsp“ nach Geisenfeld gekommen.

 

Bei der von Christa Kinshofer, zusammen mit Landrat Martin Wolf und der Vorsitzenden des ausrichtenden Vereins, Gudrun Eberle vorgenommenen Auszeichnung der Erstplatzierten Läufer und Walker, konnte man bei einigen Sportlern das unauffällig/auffällige Bemühen beobachten, sich bei Fotos direkt neben der sympathischen Wintersportlerin, jetzigen Motivationstrainerin und erfolgreichen Buchautorin zu platzieren.

Gut platziert waren auch die Geisenfelder Läufer- und Walkergruppen: im Pokalranking.

Mit dem „FC Unterpindhart – Walk 10“ auf Platz 1 und den zweitplatzierten „Regens Wagner WalkingStars-unterwegs“ belegten Geisenfelder Walkerteams die führenden Plätze nach Punkten und gelaufenen Runden vor der „Monster WG“ aus Berchtesgaden und den „Wandervögeln“ aus Ingolstadt.

 

 

Platz zwei bei den Läufergruppen belegte in der Punktewertung das Geisenfelder „TRI Team and Friends“ hinter den Erstplatzierten „Qualmende Socken I“ aus Pfaffenhofen. Die Läufergruppe mit der Duftmarke im Namen errang nach ihrem Erfolg im letzten Jahr erneut den Wanderpokal und einen weiteren Siegerpokal für die mit 190 ermittelte, größte Anzahl gelaufener Runden. 8 Runden davon lief der älteste Lauf-Teilnehmer, Albert Walter (73). Die schnellste der 1,85km-Runden absolvierte er in beachtlichen 7 Minuten und 55 Sekunden. Zum Vergleich: Stephan Becker vom „TRI Team“ lief die schnellste Runde des diesjährigen Wettbewerbs in 6 Minuten und 47 Sekunden.Platz 2 und 3 nach Runden: DSV Ski- & Snowboardschule Wackerstein-Dünzing, TRI Team and Friends.

Übrigens: Der jüngste Läufer bei diesem Laufevent drehte eine Runde mehr als ihn seine Eltern an Jahren kennen. Vitus Rakut, aus der Läufergruppe „Lauftreff Nudelgasse“, lief 3 Runden!

Eine weiteres, erwähnenswertes Detail des diesjährigen Spendenlaufs war die zunehmende Beteiligung besonders engagierter Gruppen. Polizei, THW oder Rotes Kreuz stellen sich bereits im täglichen Leben in den Dienst der Allgemeinheit. Mit den Läufergruppen „Die Polizei„, den „Blue Runners“ und den „Rett-Runners“ engagierten sie sich zusätzlich „für den guten Zweck“.

Hatte mit Platz 13 die Läufergruppe der CSU die SPD als einzig verbliebenen politischen Wettbewerber auf Platz 27 verwiesen (Die angemeldeten „Piraten“ sagten kurzfristig ab) lagen die „Roten Renner“ bei der „Promidichte“ klar vorne.

Neben Florian Simbeck, bekannt als Stefan des Komiker Duos „Erkan&Stefan„, dem Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Franz Maget spulte auch der Kreisvorsitzende der Paffenhofener SPD, „KugelblitzMarkus Käser seine Runden ab. Bei diesen „Promis“ stand dabei nicht persönliche Bestzeit, sondern das altbekannte Motto „Dabeisein ist alles“ im Vordergrund. Davon konnte sich auch Thomas Herker, Pfaffenhofens Bürgermeister, bei einem Kurzbesuch überzeugen. Wie Geisenfelds Bürgermeister ließ aber auch er -aus terminlichen Gründen- die Laufschuhe im Schrank.

Dabei „macht es einfach Spaß hier mitzulaufen„, befand Martin Wolf, Pfaffenhofens Landrat und Schirmherr der Veranstaltung. Sofort nach dem Startschuss ging er als zweiter Läufer der Kreisläufer“, einer neu gegründeten Laufmannschaft des Landratsamtes auf den Rundkurs. Diese „fast schon familiär zu nennende Atmosphäre„, die mit Händen zu greifende Begeisterung von Jung und Alt sei es, die ihn sicher auch im kommenden Jahr die Laufschuhe anziehen lassen wird.

Sein Anliegen, „die jugendliche Begeisterung für den Sport zu intensivieren„, verdeutlichte Wolf durch eine Vor-Ort- Änderung beim „Preis des Landrats„, den ausgelobten 500 Euro für die beste Schülermannschaft.

Bedauerlicherweise hatten sich die Verantwortlichen an den Landkreis-Schulen weder vom Geldbetrag noch vom pädagogisch-humanistischen Aspekt einer Teilnahme motivieren lassen und so blieben reine Schülermannschaften Mangelware. Durch eine spontane Regeländerung wurde der Betrag stufenweise in drei Teile auf gesplittet: Je nach Platzierung in 250, 150 und 100 Euro. (Um als Schülermannschaft gewertet zu werden, darf sie nur zu einem Drittel aus „Erwachsenen“ bestehen. Erwachsene werden in der Regel als Nachtläufer eingesetzt)

Diese Regeländerung ermöglichte es, drei als Schülermannschaften deklarierte Läufermannschaften mit einem Geldpreis auszuzeichnen: „run&fun Kids„(1), „Team KidZ“ (2) und „Schulexpress Reichertshausen“.

Neben diesem vom Landrat gestifteten „Motivationszuckerl“ gab es zusätzlich zu den Pokalen für ganz besondere Läufer süßes in Gläsern. Das man beim Inhalt der Gläser von „Geisenfelder Doping“ sprach, war deren Inhalt und Aufdruck geschuldet. Neun Einzelläufer bekamen dieses Geschenk: Honiggläser mit Geisenfelder Wappen!

Eine besondere Spezies von Ausdauerläufern, allen voran Thorsten Büchner mit 173 gelaufenen Kilometern, jeder für sich allein, 24 Stunden seine Runden bei Tag und Nacht ablaufend, wurde mit bombastischer Musik auf die Bühne zur Siegerehrung begleitet um dort von Läufern, Walkern und Publikum frenetisch gefeiert zu werden.

Dieses emotionale Erlebnis, Durchhalteläufer mit ausgepowerten Muskeln und zusammen an die 1000 gelaufene Kilometer in den Knochen, werden von zutiefst sportlichen, ebenfalls ausgelaugten und alles andere als einen Spaziergang hinter sich habenden Sportlerinnen und Sportlern „wie Helden“ gefeiert, machte deutlich:

Es hat sich wieder gelohnt dabei gewesen zu sein. Beim 24-Stunden-Lauf. In Geisenfeld.

 

Alles zum Lauf, Ergebnisse, Bilder usw. findet man HIER

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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